In Thüringen wurden zahlreiche Parkanlagen errichtet und entsprechend landschaftlich gestaltet. Viele Parkanlagen fanden ihre erste Anlage und Gestaltung schon im 17. Jahrhundert und wurden fortwährend gepflegt und erhalten. Zumeist befinden sich die Anlagen in unmittelbarer Nähe zu historischen Gebäuden. Nachfolgend werden schöne Landschaftsgestaltungen, deren Besuch sich lohnt, aufgeführt.

Park- und Gartengestaltungen in Thüringen

Mitten in Bendeleben wurde um 1770 eine barocke Orangerie mit einem Lustgarten geschaffen, die in ihrer Form und Ausgestaltung einzigartig ist. An der Orangerie befinden sich Gewächshäuser. Vor dem Mittelbau der Orangerie steht ein ovales Sandsteinbecken als Gestaltungselement, das einen Springstrahl hat. Hieran grenzt eine sehr breite Freitreppe an, die direkt in den besonders gestalteten Lustgarten führt. Der Garten selbst ist von einer Sandsteinmauer eingegrenzt. Heutzutage überwintern in der Orangerie die exotischen Kübelpflanzen, die in den Sommermonaten im Garten stehen.

In den Dornburger Schlossgärten können Besucher auf vier Hektar verschiedene Landschaftsgestaltungen bewundern. Zum einen gibt es den Landschaftsgarten am Renaissanceschloss. Auch ein geometrisch gestalteter Gartenbereich vor dem Rokokoschloss kann besichtigt werden. Am Alten Schloss finden sich noch Obst- und Grasegärten. Weiterhin wurden die Steilhänge, die unterhalb der Schlösser liegen, in Weinberge umgewandelt. Verschiedene Gänge mit Eschen und Rosenarrangements können ebenfalls bestaunt werden. Auch besondere Teeplätze wurden eingerichtet. Die Besucher können auf geschlängelten Wegen gehen. Unterschiedliche Gehölzgruppen und Blumenbeete lockern diese Gestaltung auf.

Eine Besonderheit ist der Garten am Kaisersaal in Schwarzburg. In der Burganlage befand sich immer ein Bereich für eine Orangerie für Zitrusgewächse. Der Garten hat als Landschaftsgestaltung unter anderem Blumenanlagen, besondere Formbäumchen, ein Wasserbecken und zusätzliche Flächenbereiche, damit im Sommer die Zitruspflanzen platziert werden können. Vorhanden sind insbesondere noch die Altbaumbestände. Rundherum wurde der Garten in einem barocken Stil gepflegt.

Eine weitere historische Gartenanlage, die ursprünglich als Barockgarten angelegt wurde, findet sich im Schlosspark Belvedere mit Orangerie in Weimar. Parkarchitekturen und Schmuckplätze wurden im 17. Jahrhundert eingefügt. Ferner besitzt der Garten ein Heckentheater und einen schönen Irrgarten. Großherzog Carl August hatte eine Pflanzensammlung, die bekannt wurde. Mittlerweile gehört die Anlage seit 1999 zum Welterbe der UNESCO.

Auch der Schlossgarten Wilhelmsburg beeindruckt durch seine besonderen Gestaltungen. Hier wurde ein imposanter Terrassengarten angelegt. Insgesamt erinnert die Gestaltung des Gartens allerdings nicht an die Zeit des Barock, sondern vielmehr an Einflüsse durch die Renaissance. Künstlerisch wurden Begrenzungen und Stützmauern angelegt. Dabei wurde bereits im 17. Jahrhundert eine besondere Wasserkunst eingefügt, die auch heute noch in einigen Teilen vorhanden und funktionsfähig ist. Insgesamt ergibt sich ein besonderes Verschmelzen der Landschaftsgestaltung mit dem Schloss. Dabei wurde der Gesamtgrundriss trapezförmig gestaltet. Die Terrasseneinheit ist geneigt angelegt und bildet eine besondere Einheit mit dem Schlossgebäude. Der restliche Garten wurde als Lustgartenbereich gestaltet und ist optisch ein sehenswerter und schöner Prachtgarten.

Der Schlossgarten Ebeleben entstand im 18. Jahrhundert. Gestaltet wurde er als üppiger und imposanter Barockgarten. Der nördliche Hang des Gartens erhielt mehrere Terrassen für Beetanlagen. Hier wurden auch Formschnitthecken angelegt. Steinerne Bildprogramme und Wasserspiele rundeten die Landschaftsgestaltung ab. Die Hauptachse des Barockgartens verläuft direkt zum Schloss. Der Garten hat einen alten Baumbestand und verfügt über einen Rasenparterrebereich.

Landschaftsgestaltung in thüringischen Parkanlagen